Ein schwierig zu rationalisierendes Früchtchen

Die Olive ist ein heikles Früchtchen. Das würde man ihr zwar nicht unbedingt geben. Zäh trotzen sie und die Bäume, die locker 500-jährig werden können, der sommerlichen Hitze und anderer Unbill in den Anbaugebieten. Der Rationalisierung in der Landwirtschaft gibt sie sich aber nicht so ohne weiteres hin, wie andere Kulturen. Der sehr qualitätsbewusste Bauer, bei dem ich seit einigen Jahren jeweils ein paar Tage ernten helfe, war einst überzeugt von reiner Handernte, nun hat er aber über 1000 Bäume und eine gewisse Rationalisierung wurde unumgänglich. Sein neuestes Hilfsmittel ist eine Art vibrierende Doppelgabel, die man in den Baum hält und die Oliven so zu Boden zwingt. Das ist zwar Tempomässig ein grosser Gewinn, aber die Zinken des Erntegeräts hinterlassen ihre Spuren. Die Beulen, die getroffene Beeren erhalten, oxidieren rasch und führen zu einem schnellen Qualitätsverlust. Das heisst, dass man noch schneller in die Mühle fahren muss, um das gleich gute Öl zu erhalten, wie mit der Handernte. Für Grossbetriebe ist dieses Gerät noch zuwenig produktiv. Sie fahren mit Grossgerät an den Baum heran und schütteln diesen am Stamm. Diese Methode wirkt aber nur, wenn die Oliven so reif sind, dass sie leicht fallen. Dieses Stadium aber tangiert wiederum die Qualität, so die Experten. Das beste Öl, ein fruchtiges, gleichzeitig leicht scharfes und giftgrünes, gibts nur, wenn die Steinfrucht vor der Komplettreife runtergeholt wird. Wahrlich kein leicht rationalisierbares Früchtchen, diese Olive. 

2 Antworten to “Ein schwierig zu rationalisierendes Früchtchen”

  1. Luk Says:

    Sali Adi
    Recycle well und stammi bene, cums Helene. Lukd

  2. adriankrebs Says:

    Grazie Luca e a presto!

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