Mini-Gastkuhstall(2): …in den kühlen Norden

Brüsker Szenenwechsel: Von Ägypten nach Island. Aus diesem fernen Winkel Skandinaviens erreicht mich ein Mail von Agrarjournalisten-Kollege Christian Mühlhausen aus Deutschland, regelmässigen Lesern bereits bekannt als talentierter Agrofotograf und Inhaber der Bildagentur Landpixel. „Wie könnte ich eine Region der Welt bereisen und beim Anblick von Kühen nicht an Dich bzw. Deinen Blog denken?“, schreibt mir Christian. Er schickt mir aber nicht nur Bilder, sondern auch eine veritable Minireportage zur isländischen Landwirtschaft: „Dort gibt es viel Lava, viel Steinwüste, einige Gletscher, wenig Acker und einiges Grünland. Das wird zwar überwiegend von Schafen und Islandpferden beweidet, aber dennoch gibt es einige Milchvieh- und Mutterkuhbetriebe. Reykjavik und Selfoss beherbergen Molkereien und das Land ist stolz, sich weitestgehend selbst mit Molkereiprodukten zu versorgen. Nun hat Island zwar nur gut 300 000 Einwohner, aber ebenso viele Touristen pro Jahr. Auch beim Gemüse ist man autark: Dank der reichlich vorhandenen und billigen Geothermie gedeihen in Gewächshäusern Tomaten und Gurken und andere Genüsse. Sogar Getreideanbau gibt es auf Island, jedoch nur Sommerungen. Das Steak auf dem Teller sieht aus wie Rind, schmeckt ähnlich (fast noch besser) als Rind, ist aber Zwergwal. Ob politisch korrekt oder nicht: gebraten wahnsinnig lecker, die (extrem stark) geräucherte Variante schmeckt mir auch – für viele Mitteleuropäer ist es jedoch gewöhnungsbedürftig. Auch Papageientaucher und Islandpferdfohlen, Lamm und Hai standen neben reichlich Fisch auf meiner Speisekarte, alles sehr zu empfehlen und eine Erfahrung wert.“ Mangelnde gastronomische Abenteuerlust könnte man dem Autor also nicht vorwerfen. Ich hoffe, dass noch viele Reisen folgen und danke Dir herzlich, Christian. Zum Abrunden noch ein paar schöne Kulturlandschaftsbilder von der Insel.
Die Isländer haben die an sich wenig attraktiven Siloballen farblich offensichtlich perfekt auf die Gebäude abgestimmt.
Die Vegetationsperiode ist so kurz wie das Graswachstum bescheiden. (Bilder Christian Mühlhausen)
 

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