Posts Tagged ‘Appenzell’

Schwungvolle Hommage an den Weideskilift

Januar 5, 2015

Top of the LiftEs guets Nöis, liebe Leserinnen und Leser! Es ist noch etwas früh im Jahr für Agrarpolitik, drum zum Auftakt etwas fürs Gemüt: Voralpenskilifte auf landwirtschaftlichem Dauergrünland, von rührigen Engagierten gepflegte Überlebenskünstler im Kampf gegen den Klimawandel.

Übers Neujahr hat’s unsereinem ins Appenzell verschlagen. Das erwies sich als Glücksfall. Es schneite wie fürs Guinessbuch und das bedeutete unerwartet rassige Saisoneröffnung an den Liften in Oberegg, Heiden und Grub. Ich habe alle drei getestet: Es waren Traumverhältnisse. Pulver gut, manchmal mit etwas Grasnarbe oder ein paar Steinen, aber das gehört dazu zum Feld-, Wald- und Wiesenskilift.

AuslegeordnungDazu überall sehr nette Bedienung mit überreichtem Bügel und Verpflegungsmöglichkeiten, eine Wirtschaft ist selten fern im Appenzell und in Heiden gab’s sogar eine Skiliftkappe zu kaufen. Mit der mache ich jetzt Reklame, allerdings nützt es grad nicht so viel, weil die Saison zumindest vorläufig leider schon wieder vorbei ist. Der unnötige Regen vom letzten Wochenende hat der Schneepracht in allen drei Gebieten den Garaus gemacht, hoffen wir, dass die Traumtage um Sylvester nur der Anfang einer Topsaison waren!

Sonne im LiftDer Lift in Heiden: Hart an der Nebelgrenze.

JumpImmer schön: Bauernhof auf der Piste.

Toddlers on SkiVoralpenskiarenas sind ideales Territorium für Familien, zum Beispiel hier in Grub.

StacheldrahtWer braucht da hochalpines Naturspektakel? Stacheldraht ausser Dienst in Oberegg.

Eben Alp, und was die Kuh nicht brauchen sollte

Juli 16, 2013

GurtkuhSchon wieder Top-Kuhbilder aus der Leserschaft, die Wander- und die Alpsaison sind in vollem Gang. Urs (merci viumau!) schreibt mir dazu folgendes: „bei einer schönen wanderung oberhalb von der ebenalp (ai) zum säntis sind wir auf diesen sennen mit seinen schönen gurtkühen gestossen. was mir auch wieder imponierte aus dieser sicht, ist die eutervene, wieviel brauchts? 6000 liter blut für einen liter milch?“ Gute Frage. Wenn ich mich richtig erinnere an die entsprechende lang zurückliegende Schulstunde, braucht es nur 500 Liter Blut durchs Euter für einen Liter Milch, aber das ist immer noch imposant genug.

Was die Kuh dagegen eher nicht braucht für die Milchproduktion, beziehungsweise nicht brauchen sollte, ist Kexxtone. Dieser brüske Themenschwenk aus der Appenzeller Idylle in die Niederungen der hochintensiven Milchproduktion kommt aus Anlass eines Mikrojubiläums. Just vor Monatsfrist hat das ARD-TV-Magazin Plusminus einen kritischen Beitrag über die Verwendung des genannten Produkts aus dem Hause Lilly gesendet. Die Sendung sprach plakativ von Kuhdoping, was die vermutlich erhofften Abwehrreflexe offizieller deutscher Bauernkreise zuverlässig auslöste. Man verwehrte sich gegen die Vorwürfe und sprach von unsinniger Berichterstattung.

Ich bin darauf gekommen, weil mich ein deutscher Kollege fragte, ob das Medikament in der Schweiz auch angewandt werde. In der EU ist es seit Januar bewilligt. Es ist ein präventiv eingesetztes Produkt gegen die Stoffwechselstörung Ketose, die bei Hochleistungskühen nach dem Kalben auftreten kann. Das führt dazu, und dies war einer der Vorwürfe in der Sendung, dass wahrscheinlich auch Kühe behandelt werden, die gar nie Ketose erleiden würden. Dies auch deshalb weil Kexxtone einen schönen Nebeneffekt hat und die Milchproduktion um 500 Liter pro Laktation zu steigern vermag, wie „Plusminus“ vorrechnete.

Ob das Medikament in der Schweiz überhaupt zugelassen ist, weiss ich nicht. Eine entsprechende Domain ist zwar reserviert, aber ich gehe davon aus, dass Kexxtone, wenn überhaupt, nicht grossflächig zum Einsatz kommt. Man möge mich korrigieren. Grundsätzlich kann man ja nicht guten Gewissens gegen Medikamenteneinsatz sein, dort wo er sinnvoll ist. Aber in diesem Fall riecht es nach Symptombekämpfung. Hochleistungskühe laufen am Limit und die Ketose ist ein Symptom für die Überlastung. Sie sollte nicht präventiv bekämpft werden sondern als Warnlicht wahrgenommen werden. Auf die Dauer kann ein solches Produkt – diese Milchbüchleinrechnung erlaube ich mir – nicht rentieren, selbst wenn 500 Liter Milch mehr resultieren. Denn die Kuh wird statt entlastet weiter hart am Limit gefahren, was der Langlebigkeit, einem der wichtigsten Parameter für rentable Milchproduktion, sicher nicht zuträglich ist.

Ganz anders ein Alpsommer. Deshalb jetzt nochmal kurz nochmal zurück ins Idyll mit einem weiteren Bild aus dem Appenzell. Wer übrigens eine Ahnung hat, wie es zu dem Gurt kommt, soll sich doch bitte melden. Ich tippe auf eine Kreuzung mit Fleckvieh. (Bilder Urs Wiskemann)
Gurtkühe von oben

Comeback mit African und Appenzeller Queens

Oktober 15, 2012

Nach ein paar Tagen in einem italienischen Funkloch bin ich wieder zurück. Schon hat mich eine erste besorgte Anfrage erreicht, ob wohl alles in Ordnung sei mit mir angesichts des agrobloggschen Schweigens. Danke der Nachfrage, alles bestens, frisch erholt und in der Abwesenheit schon wieder schöne Kuhbilder erhalten. Einmal ein weitereres Schmuckstück von Monika Schlatter („Anbei einfach ein Bilderbuch-Stimmungsbildli mit Kühen von meiner Wanderung von Appenzell über den hohen Hirschberg nach Gais“) und dann eine geographisch nicht lokalisierte „African Queen“ von Susanna Müller, man beachte insbesondere die grossflächige Markierung. Den beiden Fotografinnen herzlichen Dank! (Bilder Monika Schlatter (oben), Susanna Müller)

Gast-Weidetöri mit Lama und Brüetsch

Mai 1, 2012

lieber adi, ein gruss aus dem appenzell mit weidetörli mit automatik-schliessung, peti & lama!“ Dazu gibt es nichts mehr zu sagen, ausser: Ich habe Super-LeserInnen mit einem guten Auge fürs Detail, man beachte die Lamas und merci Ürsel! (Bild Urs Wiskemann)