Nachdem ich vor kurzem meine Steuergelder an der Arbeit beobachtet habe (auf dem Hochstammbaum), ist die Reihe heute am Spendegeld. Durch einen Arbeitskollegen, merci Walter, bin ich vor etwa zwei Jahren auf das in Burkina Faso aktive Mini-Hilfswerk Yam Pourié (=“Teilen von Gedanken, Kenntnissen und Weisheit“) aufmerksam geworden. Es ist in Wangen im Glatttal beheimatet und hat seine Mitglieder vor allem in dieser Gegend. Neben vielen Privaten gehören auch (Kirch-)Gemeinden zu den Unterstützern. Nach dem letzten Lotto im heimischen Säli konnte ich dank meinen FreundInnnen auch etwas überweisen. Deshalb werde ich jetzt eingelade an die Anlässe von Yam Pouiré. Der Orientierungsabend vor wenigen Tagen war interessant. Das Ziel des Vereins ist, die Kräfte nicht zu verzetteln und in wenigen Dörfern vor allem im staubtrockenen Norden des Landes die Lebensbedingungen zu verbessern und so etwas gegen die grassierende Verstädterung zu unternehmen. Beispiele: Schulen, Schafe, Latrinen, Honigprojekte, Kücheineinrichtungen, Getreidelager, Kornmühlen, Brotöfen, Wasserschubkarren und Brunnen, Brunnen, Brunnen. Alles immer unter dem Motto Hilfe zur Selbsthilfe und nur dann und dort, wo die Leute selber das Bedürfnis äussern. Die charismatische Gründerin und Präsidentin Monique Raemy hielt einen recht packenden Vortrag nicht nur über das Tätigkeitsprogramm sondern auch ihre Ideen. Tönt alles sinnvoll, bei der Realisierung setzt man auf die Zusammenarbeit mit lokalen Organisationen. Das mindert auch die Gefahr, dass das Projekt zusammenfällt, sobald die Gründerin eines Tages nicht mehr mitmachen will oder kann. Rückschläge kamen auch zur Sprache: zum Beispiel der Versuch, Solarkocher einzuführen. Diese rosten nun in den Hinterhöfen vor sich hin. Die Schritte sind klein, aber Raemy und ihre MitstreiterInnen lassen sich davon nicht entmutigen. Zur Illustration die folgende Geschichte der Präsidentin: „An einem Strand werden bei Sturm hunderte von Seesternen angespült, dem sicheren Tod geweiht. Ein Mädchen wirft einen nach dem anderen zurück, ohne Chance, alle zu retten. Kommt ein Erwachsener und sagt, das nützt doch nichts. Da sagt das Mädchen, mir schon nicht, aber dem Seestern schon.“ Das nächste Lotto kommt bestimmt. (Bilder Yam Pouiré)