Posts Tagged ‘Kühe’

Frühlingskühe und ein Pleasure-Storm

April 23, 2016

Frühlingskühe1aDer Frühling ist mit leichtem Stottern am ankommen und auch meine Kuhfoto-KorrespondentInnen erwachen langsam aus dem Winterschlaf, das heisst, es gibt es auch wieder vermehrt Kuhbilder!

Frühlingskühe2aZum Auftakt eine kleine Serie von Monika Schlatter, die viele von Euch schon kennen dürften als begabte Kuhfotografin. Diese Woche haben wir ihr auch auf BauernZeitung online erstmals die Ehre gegeben mit einem wunderschönen Bild von zwei behornten Braunen auf der Schwägalp.

Frühlingskühe3a„Vielleicht kannst du was anfangen damit?“, schreibt mir Monika. Und ob, herzlichen Dank! Die Bilder stammen aus der Nähe von Risch ZG und das unterste vom Hinterchiemen. Etwas peinlich ist mir, dass ich keine Ahnung habe, was da für ein markanter Berg dahinter steht. Vielleicht kann ja jemand weiterhelfen?

Frühlingskühe6aDie zweite Serie stammt ebenso verdankenswerter Weise von meinem Kumpel Urs Wiskemann, seines Zeichens Motorsänger und regelmässiger Kuhbild-Lieferant. Merci Ürsu!

Frühlingskühe5a„hier noch kuhbilder von einem spaziergang am dienstag abend von männedorf nach feldbach. super wetter und eine schöne mutterkuhherde am weiden in stäfa. die kälber waren echt schnüsig am gumpen“, schreibt er mir, was mit diesem Bild geradezu prächtig dokumentiert ist.

Frühlingskühe4aAllerdings war seine Freude nicht ungetrübt: „seit mir mein lebensmittelchemiker-freund urs gesagt hat, weidemast sei mit abstand die futterintenivste mast, hab ich natütterli bitzeli weniger freude als frücher: nach dem motto, wer weniger weiss hats manchmal einfacher glücklich zu sein“. Aber zum Glück hilft mehr wissen manchmal auch, dank meiner Zeit am FiBL konnte ich diese Fehlinformation vom Lebensmittelchemiker locker parieren. Weidemast kann unter Einbezug aller Parameter mehr als nur mithalten. Man lese zum Beweis diesen FiBL-Bericht (oder zumindest die Zusammenfassung), Link ganz unten.

Pfisters VideoUnd apropos Gumpen: Zum Abschluss von der Frühlingskuhparade jetzt noch ein kleines bzw grosses Online-Phänomen. Die Familie Pfister aus Bözen AG hat mit einem 50-Sekunden Filmli auf ihrem Facebook-Account zum Thema erster Weidegang internationale Berühmtheit erlangt (leider kann ich es mangels Knowhow hier nicht teilen, aber via den Link sollte es klappen). Die tanzenden Kühe und Kälber wurden auf dem Original-Account seit dem 31. März zwei Millionen mal angeschaut, gut 30’000 mal gelikt und über 21’000 mal geteilt. Dieser Pleasure-Storm freut mich sehr weil er zeigt, wie gross das Potenzial der Landwirtschaft für gute Geschichten ist. Und wie wenig es manchmal braucht, um diese dank den neuen Medien schön zu vermarkten.

Was das Filmli punkto Haltung zeigt, ist dass ein befestigter Betonboden in einem Laufstall für die Tiere das echte Weide-Feeling nie wird ersetzen können. (Bilder Monika Schlatter (obere drei), Urs Wiskemann (untere drei))

Kühe mit Aussicht (auf einen schönen Preis)

März 21, 2015

Kuhbild mit Aussicht kleinZum ersten Regentag seit langem kommt so ein sonniges Kuhbild doch wie gerufen, oder? Geschickt hat es mir Leser Dominik Thali. Er schreibt: „… als ich las, dass Du Kuhbilder sammelst, dachte ich, ich sollte Dir eines schicken, das ich letztes Jahr am Fronleichnamstag auf dem xxx gemacht habe. Der Beweis dafür, dass es Kühe gerne auch mal gemütlich nehmen.“ Das ist eine super Idee, lieber Dominik, besten Dank! Er selber sammelt übrigens lieber Fahrradbilder, und betreibt einen sackstarken Blog namens „Velo – das Leben auf zwei Rädern“, wo man noch viel abschauen könnte, beneidenswert hübsch gemacht!

Zurück zu den Kühen und Dominiks Bild. Die drei x stammen natürlich von mir, es gibt nämlich einen Quiz. Wer mir zuerst sagt, auf welchem relativ bekannten Hoger die gemütlichen Kühe die Aussicht geniessen, der erhält einen Preis. Kleiner Tipp: Wenn man bzw. die beiden Braunvieh-Ladies ein bisschen weiter nach vorne rücken würden, sähen sie Wasser…

Das KuhbuchJetzt zum Preis, empfohlen von einer der ausgewiesensten Expertinnen weitherum (merci!). Er heisst ganz schlicht „Das Kuhbuch – Von schönen Kühen, seltenen Rassen und dem Wohl der Tiere“ von Annette Hackbarth und ist natürlich ein …. Kuhbuch. Es ist ein abwechslungsreiches, umfangmässig mit 128 Seiten gut bewältigbares und journalistisch gemachtes Werk (kein Zufall, ist doch die Autorin Journalistin), das ohne Anspruch auf Vollständigkeit aber mit punktuellem Tiefgang berichtet von Domestikation, Kuhkomfort, heilige Hornträgerinnen, Alp, Schlägen und Rassen, IKuh, einem Kuhpapst etc. Das alles dekoriert mit 150 schönen Bildern. Positiv aufgefallen ist mir auch, dass eine Simmentalerin den Titel ziert, für mich unter Einbezug aller Faktoren eigentlich die zukunftsträchtigste Kuh. Viel Glück beim Raten!

Winterkuhkontrastprogramm

Januar 22, 2014

Kühe im SchneeIm Winter kriege ich eher weniger Kuhbilder, aber ein paar Ausnahmen gibt’s zum Glück schon, wie zum Beispiel Monika, die es geschafft hat, in einem quasi schneefreien Winter Kühe im Schnee abzulichten (und zwar in Rothenturm, keineswegs hochalpin also)…

Neuseelandkühe…oder Eveline, die kürzlich aus Neuseeland Bilder schickte (500er Stall mit 16 Melkrobotern immerhin) und mit mir einen Quiz gemacht hat, woher die Bilder wohl kommen und ich natürlich voll daneben lag (Ostdeutschland schätzte ich)….

Kühe am Beach…oder Ruth, die in Andalusien Kühe und einen stattlichen Toro am Beach fotografiert hat und ganz erstaunt war, wieviele davon behornt sind (im Hintergrund übrigens dort nicht etwa Schnee sondern Ferienhüslikrebs). Herzlichen Dank, Euch allen! (Bilder Monika Schlatter, Eveline Dudda, Ruth Hofmann)

Dominante Kühe, Retortenfleisch & Veggieday

August 6, 2013

p15808801Erneut erreichen mich schöne Bilder aus dem Berggebiet, hier vom Tannensee im Kanton Obwalden hart an der Grenze zum Berner Oberland. Monika Schlatter (merci!) dokumentiert wunderbar die Kräfteverhältnisse: während die Kühe selbstbewusst die Wege in Anspruch nehmen, können die Wanderer devot schauen, wo sie bleiben.

Unterdessen macht das Rindvieh beziehungsweise sein Fleisch im Tal Schlagzeilen. Diese Woche gab es aus dem Bereich des Karnivoren zwei Aufsehen erregende Meldungen, die auf den ersten Blick wenig miteinander zu tun haben: Ein holländischer Wissenschafter brät mit viel Brimborium vor den Augen der Weltöffentlichkeit einen Retortenhamburger aus der Petrischale und die deutschen Grünen fordern im Wahlkampf einen Veggieday, also einen fleischlosen Tag in Kantinen.

Die zwei Sommerlochfüller haben aber durchaus einen Konnex: Ein solcher Veggieday ist eine gute Idee, denn nur wenn wir den Fleischkonsum bewusster und bescheidener gestalten, können wir verhindern, dass wir künftig Fleisch aus dem Labor essen müssen. Und ohne Druck aus der Politik wird das nicht gehen. In Deutschland ist nun die grosse Aufregung ausgebrochen, „Bild“ schwadroniert etwas von drohendem Fleischverbot und allerhand Politiker zeigen sich empört. Das ist alles ein bisschen übertrieben, denn es ist ja niemand gezwungen, in der Kantine zu essen und die ganz Abhängigen können ja ein Würstli in die Mappe nehmen.

Dass man bei der Ausserhausverpflegung ansetzen will, ist sinnig, den im Privathaushalt durchbricht nur selten jemand die über Jahrzehnte gewachsenen Kochgewohnheiten. Der Veggieday ist eine Herausforderung für die Kreativität der Kantinenköche, deren Ziel es sein muss, überzeugten Fleischessern aufzuzeigen, dass vegetarische Küche reichhaltig, nahr- und schmackhaft sein kann. Bei der Einführung des Veggiedays sollte man aber auf Anreize und nicht auf Zwang setzen, denn es gibt kaum etwa uninspirierteres als lustlose fleischlose Küche, man denke an das fade Standard-Gemüseteller aus dem Wasser, das heute viele Beizen den Vegetariern immer noch aufstellen, als Strafe quasi.

Zwei Einschränkungen doch noch: An den Verhältnissen in der Massentierhaltung und dem mangelhaften Tierwohl wird sich durch den Veggieday kaum etwas ändern, allenfalls darf man längerfristig auf eine Bewusstseinsbildung hoffen. Und auf einer Wanderung, um wieder zurück ins Berggebiet zu wechseln, gibt es halt schon nicht viel Feineres als einen Cervelat mit Senf und Brot. Aber am Berg gibt es ja auch keinen Veggieday. (Bilder Monika Schlatter)
Kühe am und im Tannensee

Die höchstgelegenen Kuhbilder aller Zeiten!

Juli 19, 2013

Kuh in PeruDer Sommer und die mit ihm einhergehende Wärme macht gerne etwas träge, da kommt ein Superlativ mit Ausrufezeichen wie gerufen. Mein ehemaliger Kollege Alois Feusi, ein weit gereister Ausserschwyzer vom gleichnamigen Berg hat mir soeben die höchsten je im Agroblog veröffentlichten Kuhbilder zugestellt! „So schaut’s aus auf ca. 4200 Metern Höhe an der Westflanke des Nevado de Hualcán (6122m) in der Cordillera Blanca“, schreibt er mir zu den zwei Helgen aus Peru. Muchas graçias! (Bilder Alois Feusi)
Kühe Peru2

AgReminiszeNZZen aus 13 Jahren (9): Kuhreich

Juni 22, 2013

KuhreichIn der Serie „Rekordverdächtig“ durfte die Landwirtschaft natürlich nicht fehlen: ich suchte und fand die kuhreichste Gemeinde im Kanton Zürich.

Kuhmpetition: Was ist denn das?

April 27, 2013

RätselküheHeute wieder mal ein kleines Kuhrätsel. Das Bild stammt von Monika Schlatter, die schon wieder schwer am Wandern ist und natürlich auch wieder fündig wurde im Viehbereich: „Endlich wieder mal Kühe im Freien! Ich ging gestern von Trogen über den Gäbris und Sommersberg nach Gais hinunter. Auf Sommersberg habe ich diese Kühe fotografiert“, schreibt sie mir, um dann zu fragen: „ist das eine eigene Rasse??“

Ehrlich gesagt, ich habe keine Ahnung und setze einmal auf Followerpower, wie man die Leserumfrage in der sozialmedialen Welt heute neudeutsch nennt. Hat irgendjemand eine Ahnung? Ist es am Ende eine ausländische Rasse und deren Kreuzung mit Braunvieh? Um sachdienliche Hinweise wird gebeten. Und natürlich kann man/frau auch etwas gewinnen, wenn es dann stimmt. Hier zur Konfusion noch ein zweites Bildli aus dem Kühlschrank, das mir grad verdächtig ähnlich vorkam. Dies dürfte vermutlich das kreuzungsfreie Original sein.  
RätselkuhBeim nächsten Bild hingegen, auch das von Monika Schlatter, diesmal aus dem Baselbiet, hingegen, sollte die Antwort einfacher sein. Es handelt sich hier um Zebus, erkennbar am Fettbuckel hinter dem Kopf, vermutlich gekreuzt mit Red Holstein.

Schon interessant, was alles so seinen Weg findet auf heimische Wiesen, sind sicher robuste Tiere mit bescheidenen Ansprüchen und gutem Fleischansatz, viel Milch werden sie allerdings kaum geben. Eine Mikro-Recherche bestätigt: Zebus werden von Mutterkuh Schweiz in der Rassenliste geführt, es gibt bereits 11 Betriebe, die mit diesen arbeiten, 64 Muttertiere sind im Herdenbuch registriert, eine kleine Minderheit erst, aber vermutlich mit beachtlichen Zuwachsraten.Zebu2
Herzlichen Dank für Bilder und Denksportaufgabe, Monika!

Doch noch: Frühlingskühe (1)

April 9, 2013

Frühlingskühe am HorizontEs tut sich was am Horizont. Nach langem Winter hat Ürsu das erste Vieh auf der Weide entdeckt. Und ist auch gleich noch näher hingegangen. Häb Dank! (Bilder Urs Wiskemann)
Frühlingskühe

Monikas verräterische Gegensatzkühe

Juni 8, 2012

Vor kurzem hat mir meine regelmässige Kuhbild-Lieferantin Monika Schlatter wieder einmal zwei iher Helgen zugestellt. „Vergangene Woche war ich unterwegs von Hausen a.A. zum Albishorn und habe dabei zwei totale Kuhgegensätze gefunden; das robuste wuschelige und das Horror-Knochengestell“, schreibt mir die Absenderin in ihrem Mail. In der Tat kommt das schottische Highland wuschelig und gut genährt daher und die untenstehende Kuh gehört eher in die klapprige Kategorie. Man muss aber fairnesshalber festhalten, dass die beiden zwei völlig unterschiedliche Nutzungsrichtungen verkörpern, das Hochlandrind den Fleischtyp, die Braune den Milchtyp. Milchkühe sind nun einmal mägerer als Mutterkühe, deshalb ist es ein bisschen hart, von einem Horror-Knochengestell zu sprechen, habe schon schlimmere gesehen. Es sind eher andere Sachen, die mich an der unteren Kuh samt Weide stören. Das Bild verrät aus meiner Sicht einen Halter, der nicht ganz auf dem neuesten Stand wirtschaftet. Bei näherem Hinsehen erweist sich die Weide auf der die Milchkühe hier fressen als wenig energiereich, viele hochgeschossene Kräuter und schöne Blumen, aber sicher keine Weide mit der man gross Milch produziert. Zudem scheinen die Kühe im Anbindestall gehalten zu werden, darauf deutet die am Schwanz befestigte Schnur zur Aufhängung und die aufgescheurte Stelle am Bein der Kuh. Anbindehaltung muss nicht in jedem Fall schlecht sein, aber wenn man die Kühe angebunden hält, muss wenigstens die Einstreu und der Rest des Lägers stimmen. Das ist hier kaum der Fall.  Aufschlussreiche Bilder, herzlichen Dank! (Bilder Monika Schlatter)

Mini-Gastkuhstall(2): …in den kühlen Norden

April 18, 2012

Brüsker Szenenwechsel: Von Ägypten nach Island. Aus diesem fernen Winkel Skandinaviens erreicht mich ein Mail von Agrarjournalisten-Kollege Christian Mühlhausen aus Deutschland, regelmässigen Lesern bereits bekannt als talentierter Agrofotograf und Inhaber der Bildagentur Landpixel. „Wie könnte ich eine Region der Welt bereisen und beim Anblick von Kühen nicht an Dich bzw. Deinen Blog denken?“, schreibt mir Christian. Er schickt mir aber nicht nur Bilder, sondern auch eine veritable Minireportage zur isländischen Landwirtschaft: „Dort gibt es viel Lava, viel Steinwüste, einige Gletscher, wenig Acker und einiges Grünland. Das wird zwar überwiegend von Schafen und Islandpferden beweidet, aber dennoch gibt es einige Milchvieh- und Mutterkuhbetriebe. Reykjavik und Selfoss beherbergen Molkereien und das Land ist stolz, sich weitestgehend selbst mit Molkereiprodukten zu versorgen. Nun hat Island zwar nur gut 300 000 Einwohner, aber ebenso viele Touristen pro Jahr. Auch beim Gemüse ist man autark: Dank der reichlich vorhandenen und billigen Geothermie gedeihen in Gewächshäusern Tomaten und Gurken und andere Genüsse. Sogar Getreideanbau gibt es auf Island, jedoch nur Sommerungen. Das Steak auf dem Teller sieht aus wie Rind, schmeckt ähnlich (fast noch besser) als Rind, ist aber Zwergwal. Ob politisch korrekt oder nicht: gebraten wahnsinnig lecker, die (extrem stark) geräucherte Variante schmeckt mir auch – für viele Mitteleuropäer ist es jedoch gewöhnungsbedürftig. Auch Papageientaucher und Islandpferdfohlen, Lamm und Hai standen neben reichlich Fisch auf meiner Speisekarte, alles sehr zu empfehlen und eine Erfahrung wert.“ Mangelnde gastronomische Abenteuerlust könnte man dem Autor also nicht vorwerfen. Ich hoffe, dass noch viele Reisen folgen und danke Dir herzlich, Christian. Zum Abrunden noch ein paar schöne Kulturlandschaftsbilder von der Insel.
Die Isländer haben die an sich wenig attraktiven Siloballen farblich offensichtlich perfekt auf die Gebäude abgestimmt.
Die Vegetationsperiode ist so kurz wie das Graswachstum bescheiden. (Bilder Christian Mühlhausen)