Vergangene Woche hatte ich das Glück, an einer von IFAJ und Agriterra organisierten Agrarreise durch Tansania teilnehmen zu dürfen. Es war toll, eine wunderbare Truppe, super Novemberwetter, nette Gastgeber und eine landtechnische Reise zurück in die Jugend. Der MF 135 (Allrad) war damals im Emmental das Standardprodukt und der erste Traktor auf dem ich Gas geben durfte, während der 165er den Flachlandgrossbauern vorbehalten war.
Heute sind sie längst von unseren Äckern verschwunden, in Tansania findet man die beiden Schlachtrosse aber unbeirrt im Einsatz, wie diese Bilder zeigen. Der untere ist zwar nicht mehr gut angeschrieben, aber es dürfte sich dabei um einen 135-er handeln, Spezialisten mögen mich korrigieren.
Zu den Massey Fergusons in Ostafrika gibt es eine lustige Geschichte: Die Massai sind nicht nur traditionsreiche und stolze Rinderzüchter, sondern offenbar auch grosse Anhänger der ebenso traditionsreichen Traktormarke deren Wurzeln bis ins Jahr 1847 zurückreichen. Deshalb heisst der in Tansania weit verbreitete Schlepper im Volksmund Massai Ferguson. Als mir jemand diese Anekdote erzählte dachte ich, wow, wenn jetzt ein Massai käme auf einem MF, das wär cool, 10 Minuten später wars soweit, ein Viertel des Traktors ging wegen nervösem Kamerahandling verloren, aber das wichtigste war ja der Massai auf dem Massey. Die Massai tragen übrigens passend zum motorisierten Untersatz aus Autopneus gefertigte Sandalen.
Damit nun nicht der falsche Eindruck entsteht, es verkehrten in Tanzania nur die beschriebenen Modelle hier noch zwei Gegenbeispiele. Ein neuerer MF Typ 375 auf einem Kalenderblatt…
…und ein ebensolcher im Strasseneinsatz. Insgesamt sind die Antiquitäten aber zahlenmässig immer noch deutlich im Vorsprung.