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Rumäniens bedrängte Kofferraum-Marktwirtschaft

Mai 11, 2014

Schweinemarkt HodacNochmal ein kurzer Ausflug nach Rumänien und in die Marktwirtschaft, vor allem die am Strassenrand. Hier reicht als Laden ein Kofferraum, eine Ladefläche oder eine (soeben zum Abtransport verladene) Kiste, wie hier auf dem Bild vom Markt im siebenbürgischen Hodac, wo ein paar Ferkel angeboten werden.
Märit HodacViel zum Einsatz kommen auch schlichte Lieferwagen, aus deren Tiefe dann Getreide aller Art, Mehl oder andere Ware en gros angeboten werden.
KäsemarktManchmal braucht es auch nur ein Tischen mit einer Waage und einem Käse, wie dieses Bild, ebenfalls aus Hodac, zeigt.
On the roadDaneben gibt es unzählige einfache Verkaufsstellen am Strassenrand. Etwa hier, wo Wein, Früchte und Gemüse im Sortiment sind. Ich vermute, dass dies hier anders auf dem Markt, wo Abgaben zu bezahlen sind, sehr informell läuft, allenfalls, wird man dem Eigentümer des Grundstücks einen Batzen in die Hand drücken…
Honig…oder im Falle dieser Verkäuferin, die auf dem freien Feld aus dem Wohnwagen Honig verkauft, ein Glas für den lokalen Polizisten bereithalten.
Angst2Nur damit jetzt nicht der Eindruck entsteht, Rumänien werde ausschliesslich von idyllischen Bauernmärkten und Strassenverkäufern versorgt, hier noch ein Bild aus Bukarest, wo die rumänische Tochter der Zürcher Metzgerei Angst in Zusammenarbeit mit Carrefour einen schmucken Mini-Supermarkt eröffnet hat. Das Geschäft steht bezeichnenderweise im gedeckten Teil eines ehemaligen Frischmarkts, wo die Bauern und Bäuerinnen aus der Umgebung ihre Milch- und Fleischprodukte zu verkaufen pflegten. Das ist leider eine verschwindende Kultur. Das Land wird im Schnellzugstempo überzogen von mitten ins Kulturland gepflanzten gigantischen Supermärkten, wobei deutsche Ketten auffällig omnipräsent sind. Kein schönes Bild, aber bei uns in der Agglo sieht es ja auch nicht besser aus.

 

Kuhwoche (Epilog): Romuhnia

Mai 6, 2014

Rumänische Kühe2Einfach immer wieder schön, die rumänischen Allmendherden, auch dieses Mal wieder. Unter Obhut eines oder mehrerer Hirten verbringen die Tiere ihre Tage auf Gemeindeland, am Abend kehren sie zurück auf ihre Betriebe, wo sie meistens alleine oder allenfalls zu zweit gehalten werden.
AllmendHier noch grad so eine Idylle in der weitläufigen Dobrudscha, die dieser Tage sonst eher von endlosen Rapsfeldern dominiert wird. Das ua. ist das Faszinierende an der rumänischen Gegenwart: Parallel finden sich auf engem Raum Landwirtschaftsszenen aus verschiedenen Jahrhunderten.
Kleinbauer RumänienHier ein Kleinbauer, der seine Kuh nach getaner Fressarbeit zurück in ihren Stall führt.
Rata rumaneascaUnd zum Schluss noch dies: Rotvieh, rumänischer Flügel, ein eher seltenes Bild. Aber die Hörner sind omnipräsent: Ich habe in acht Tagen keine einzige hornlose rumänische Kuh gesehen. Das hätte dem Biorebell Armin Capaul auch gefallen. Er will jetzt, falls das noch nicht überall bekannt sein sollte eine Initiative für den Hörnerfranken lancieren. Endlich ein Volksbegehren mit Hand, Fuss und Horn…