Archive for the ‘Kuhbild der Woche’ Category

Der fette Januar (1): Hornkalender, spät aber rar

Januar 15, 2017

hornkalenderNach übermässig langer Pause hier endlich wieder einmal ein Agroblogpost. Und um Sie für die lange Wartezeit (falls Sie überhaupt gewartet haben) zu entschädigen, werte Leserschaft, beginnen wir das neue Jahr gleich mit einem Preisausschreiben, und zwar gleich mit einem dreifachen.

Den Anfang macht der Hornkuh-Kalender 2017. Es ist zwar, ich gebe es zu, etwas spät für diesen Preis, das Januarbild werden Sie, spätereR GewinnerIn, nur noch kurz geniessen können, aber es bleiben ja noch 11. Und zudem ist er recht exklusiv, der datenmässig Orientierung spendende Wandschmuck mit  Horn ist nämlich ausverkauft, wie man auf der Website der dahinter stehende Hornkuh-Initianten erfährt.

Bevor wir nun zur Quizfrage kommen noch ein paar Worte zur Hornkuhinitiative (HKI), die derzeit nach erfolgreicher Einreichung der politischen Dinge harrt, die auf ein Volksbegehren zu warten pflegen. Anders als die kurz vor dem Rückzug stehende Ernährungssicherheitsinitiative des SBV ist der Vorstoss von Armin Capaul und seinen Mitstreiterinnen voll im Saft und wird voraussichtlich noch einigen Staub aufwirbeln.

Ehrlich gesagt, macht es wohl keinen grossen Sinn, den Hornfranken für Kühe und Ziegen in die Verfassung zu schreiben, wobei ja schon paar andere Sachen drin stehen, die dort nicht hingehörten. Am Schluss wird man sich wohl im besten Fall (aus Sicht der Initianten) mit einer Änderung der Direktzahlungsverordnung zufriedenstellen müssen. Aber der Zündstoff, den die Initiative birgt, liegt anderswo, da sie droht, die Landwirtschaft zu spalten.

Voraussehbar ist eine klare bäuerliche Mehrheit dagegen, aber geschätzte 20-30 Prozent der Bauern dürften die HKI befürworten und dies voraussichtlich mit Unterstützung eines guten Teils des Stimmvolks. Es gibt kaum etwas, was die bäuerlichen Exponenten der Agrarpolitik so sehr fürchten, wie einen öffentlichen Disput verschiedener Fraktionen innerhalb der Branche und man darf gespannt sein, wie sie dies zu verhindern versuchen werden.

Nun aber zur Quizfrage: Dieses Wochenende ging ja bereits der Höhepunkt der heurigen Spitzenschausaison über die Bühne. Auch dort gibt es schöne behornte Kühe und dies vor allem bei den Simmentalern. Wer mir als erstes in die Kommentarspalte schreibt, wie der Anlass heisst und auf welchen Namen die Reserve Championne bei den Simmentalern hört, is the Winner. Und noch zwei kleine Tipps: Auf der Website der BauernZeitung bestehen recht gute Chancen, fündig zu werden, und lustigerweise hat der Name auch gewisse Parallelen zu demjenigen dieses Blogs. Viel Glück!

PS. Zunächst herzliche Gratulation an den Sieger Christian Tüscher, der da innert Kürze souverän richtig geantwortet hat (s. Kommentarspalte). Er hat mir aus diesem Anlass verdankenswerterweise auch ein paar interessante Gedanken zur Initiative zukommen lassen, die ich Ihnen nicht vorenthalten will (mit Christians Zustimmung):

Da wir auf unserem Bio-Betrieb selber behornte Simmentaler-Kühe haben (Laufstall) war das Quiz wie zugeschnitten auf unseren Betrieb, wobei mich ehrlicherweise die Showszene bei den Kühen nicht wirklich interessiert. Per Zufall las ich gerade den „Schweizer Bauer“ (keine Angst, habe auch die Bauernzeitung abonniert) als dein Tweet kam und so musste ich nur blättern und hatte die Lösung.
Deinem Kommentar zur Hornkuh-Initiative kann ich nur beipflichten. Obwohl ich bei einer Annahme der Initiative auch profitieren könnte (haben rund 35 „Horn-GVE“) habe ich die Initiative nicht unterschrieben und zwar aus folgenden Gründen, welche du z.t. schon aufgeführt hast:
1. Nicht verfassungswürdig, höchstens auf Stufe Verordnung
2. Innerlandwirtschaftlicher Disput – schadet der ganzen Branche. Thema dabei könnte dabei auch Laufstall vs. Anbindestall werden, da die meisten Hornkühe im Anbindestall gehalten werden. Auch wenn die IG-Anbindestall mangels besserem Wissen immer wieder betont, dass es Hornkühe im Anbindestall besser gehe als im Laufstall könnte für die Freunde des Anbindestalls der Bumerang zurückkommen und sie selber treffen (verstehe mich richtig, ich habe nichts gegen Anbindeställe, jedoch ist mir das missionarische und besserwisserische Getue dieser IG mehr als zuwider).
3. Wir sollten nun wirklich von der Mentalität wegkommen, immer den Staat zu rufen, um für irgendwelche Leistung Gelder zu bekommen. Stattdessen sollte Eigeninitiative entwickelt werden, um einen Mehrwert für die Hörner direkt am Markt zu erzielen. Aber eben, dies ist mit Aufwand verbunden, da ist es doch praktischer, den Staat zu rufen.

Wir lassen unseren Tieren die Hörner aus Überzeugung. Auch die Haltung im Laufstall funktioniert problemlos. Meist ist eh nicht der Stall, sondern der Mensch, resp sein Management das Problem.

So, dies ein paar Gedanken von mir zur Thematik.

Frühlingskühe und ein Pleasure-Storm

April 23, 2016

Frühlingskühe1aDer Frühling ist mit leichtem Stottern am ankommen und auch meine Kuhfoto-KorrespondentInnen erwachen langsam aus dem Winterschlaf, das heisst, es gibt es auch wieder vermehrt Kuhbilder!

Frühlingskühe2aZum Auftakt eine kleine Serie von Monika Schlatter, die viele von Euch schon kennen dürften als begabte Kuhfotografin. Diese Woche haben wir ihr auch auf BauernZeitung online erstmals die Ehre gegeben mit einem wunderschönen Bild von zwei behornten Braunen auf der Schwägalp.

Frühlingskühe3a„Vielleicht kannst du was anfangen damit?“, schreibt mir Monika. Und ob, herzlichen Dank! Die Bilder stammen aus der Nähe von Risch ZG und das unterste vom Hinterchiemen. Etwas peinlich ist mir, dass ich keine Ahnung habe, was da für ein markanter Berg dahinter steht. Vielleicht kann ja jemand weiterhelfen?

Frühlingskühe6aDie zweite Serie stammt ebenso verdankenswerter Weise von meinem Kumpel Urs Wiskemann, seines Zeichens Motorsänger und regelmässiger Kuhbild-Lieferant. Merci Ürsu!

Frühlingskühe5a„hier noch kuhbilder von einem spaziergang am dienstag abend von männedorf nach feldbach. super wetter und eine schöne mutterkuhherde am weiden in stäfa. die kälber waren echt schnüsig am gumpen“, schreibt er mir, was mit diesem Bild geradezu prächtig dokumentiert ist.

Frühlingskühe4aAllerdings war seine Freude nicht ungetrübt: „seit mir mein lebensmittelchemiker-freund urs gesagt hat, weidemast sei mit abstand die futterintenivste mast, hab ich natütterli bitzeli weniger freude als frücher: nach dem motto, wer weniger weiss hats manchmal einfacher glücklich zu sein“. Aber zum Glück hilft mehr wissen manchmal auch, dank meiner Zeit am FiBL konnte ich diese Fehlinformation vom Lebensmittelchemiker locker parieren. Weidemast kann unter Einbezug aller Parameter mehr als nur mithalten. Man lese zum Beweis diesen FiBL-Bericht (oder zumindest die Zusammenfassung), Link ganz unten.

Pfisters VideoUnd apropos Gumpen: Zum Abschluss von der Frühlingskuhparade jetzt noch ein kleines bzw grosses Online-Phänomen. Die Familie Pfister aus Bözen AG hat mit einem 50-Sekunden Filmli auf ihrem Facebook-Account zum Thema erster Weidegang internationale Berühmtheit erlangt (leider kann ich es mangels Knowhow hier nicht teilen, aber via den Link sollte es klappen). Die tanzenden Kühe und Kälber wurden auf dem Original-Account seit dem 31. März zwei Millionen mal angeschaut, gut 30’000 mal gelikt und über 21’000 mal geteilt. Dieser Pleasure-Storm freut mich sehr weil er zeigt, wie gross das Potenzial der Landwirtschaft für gute Geschichten ist. Und wie wenig es manchmal braucht, um diese dank den neuen Medien schön zu vermarkten.

Was das Filmli punkto Haltung zeigt, ist dass ein befestigter Betonboden in einem Laufstall für die Tiere das echte Weide-Feeling nie wird ersetzen können. (Bilder Monika Schlatter (obere drei), Urs Wiskemann (untere drei))

Manifique: Cows with a view

Oktober 12, 2015

Greekcow3Recently on the Mani-Peninsula in Greece: A few cows and heifers with a pretty amazing view, they didn’t seem to care much about it, though.

Unfortunately, I can’t tell you much about greek or peleponnesian agriculture, the focus was on chilling out (very recommendable place for this purpose!).

Just a few notes: Lots, really lots of olive trees. The Kalamata area that includes parts of Mani is Greece’s main olive oil production zone.

There were hardly any sheep or cows around, so I assume, that the milk production is not important on Mani, not surprisingly, it’s very dry here and rather hard to feed cows. Those here were pretty much on their own. The second time we saw them, they were on the way home, unaccompanied.

Except for some bigger olive oil operations, farming is predominantly small scale. But most of the olive farmers are to small for big presence on the markets. The austrian Company Bläuel hat taken this niche and collects oil from different producers which is then exported, eg. to Migros in Switzerland.

Greekcow2

Blümli von der Mordalm (sic!)

Juli 16, 2015

BlümliEs ist mir fast zu heiss zum Schreiben, drum kommt diese virtuelle Postkarte grad mehr als recht: „Bin grad zurück von der Mordalm im schönen Berchtesgadener Land. Blümli schaut immer aus dem Fenster,  sie ist eine Pinzgauer Katze, bringt weniger Milch aber schont den Flur. Doch bestimmt für dich nix neues…..“, schreibt mir Suse aus Frankfurt. Danke herzlich! Ein sehr hübsches Bild aus einem Stall, der auch als minimal Holzarchitektur für stadtflüchtige Designbewusste durchginge, wer weiss, vielleicht wär das eine Nische für die Winternutzung, eventuell etwas besser eingestreut.

 

Denmark: Big Bio in a small country

Mai 24, 2015

CatCowContent3Recently I was in Denmark for an organic agriculture tour, perfectly organized by the Danske Foedevare og Landbrugsjournalister, takk skal i have!

Axel ManssonMost impressive for somebody used to 20-hectare Swiss organic farms: The sheer size of it all. For example the visit at Axel Manssons. He produces vegetables on 1300 hectares (400 with organic production) and herds what’s soon to be 111’000 hens for organic eggproduction. Mansson started from scratch with 46 hectares in 1976. Now he is covering over 90% of Denmarks need of organic and conventional Iceberg-salad and big shares of other vegetables (see Homepage).

LogoThis is a good example for the organization of the danish sector: The national organic label Statsgarantered oekologisk is identical with the EU-Standards. They allow sectorial organic, meaning that not the whole farm has to work with organic production. It’s not possible though to grow organic and conventional in the same sector. Still, Mansson has found a way to cope with that hurdle: He has split up his Company in different subcompanies to separate organic from conventional.

This flexible policy has helped the danish organic sector to quite a big share in the total food market: They hold around 8 percent. And the demand is still growing. Big, very big farmer-owned companies like Danish Crown and Arla, both dominating the meat and milk processing sector respectivly, want higher production.

Bo and AsmusCow at Bo and Asmus2Starting with the milk sector, we visited Bo Kaczmarek and Asmus Asmussen, organic milk Producers with a shared stable in Roedekro, Jutland. They currently milk 180 Holstein Friesians with a production average of 10’500 kilos per cow and year. This is an awful lot for an organic cow, at least in Switzerland. But the solution of the riddle isn’t hard to find: 30 percent of the dry matter in the feeding ration are from concentrates. This is a further example of the laid backer rules in dansk organic: In Switzerland we have a 10-percent-limit for concentrate feeding. We asked Kaczmarek and Asmussen if it was an issue in Denmark and they said no.

Økodag_Stensboelgaard_Back to the milkmarket: Arla wants to expand it’s organic milk production by 25 to 30 percent until 2017 and it wants to launch more and more organic variants in most dairy product categories. The strategy is organic for the masses: „Make organic products accessible to all – they must be affordable, and we will ensure that the product quality meets the modern consumer demands“, Arla says in it’s Vision for organic dairy production. The organic premium has been rised recently by 2 Eurocents, but I haven’t found out what the effective milk Price is (working on it yet and will update)*. Anyway, good perspectives for our two farmers that produce for the milk giant. They want to add another 20 cows to their herd now. Arla is also a partner of the farmers in the yearly on-farm marketing event „oekodag“, that’s coordinated by the organic farmers union. This is the day, when danish Producers let their cows out for the first time of the year, and if you check this out you will understand why it’s called the cows spring party… Just that you don’t think that Arla is alone on the market. There is four main relatively small competitors: ThiseNaturmaelk (with the coolest logo of all times),  Oellingegard and Them.

PigsLet’s talk about meat: Another growth-willing processor is Friland, a daughter company of Danish Crown. They are trying to boost the production of free range pigs and Beef cattle, whereof about two thirds are organic at the moment. As in Switzerland, organic meat does not have a big share in the market, something between 2 and 5 percent of the market (as compared to eg. eggs at 17%). But as more and more consumers get fed up with the industrial production of meat, the demand for animalfriendlier produced meat is rising strongly. Stil it’s not easy to convince the well-doing conventional producers of a change, although Friland has recently rised the premium on the producer price to US$ 2.55 per kilo slaughtered. We visited one farmer who delivers about 4000 slaughter pigs a year to Friland. The system looked very good. Piglets are kept with their mothers for seven weeks in huts and on meadows and are from then on living in stables with open air areas and straw.

Here comes a Little disclaimer: Arla and Friland were both sponsors of the journalist tour. Both companies are huge with all the problems that come with it. But notwithstanding I think they are more conscious about their roots (farmer-ownership) than some of the similar companies in Switzerland. Anyway no exaggerated praise, because growth and size matter, but it’s not the only way to go.

Hanne and Marie Louise2Best example for a different Approach on the trip was Skaertoft Moelle, farm with only 50 hectares, while the average danish organic farmer has almost 100. But the difference is, that the Bonde family have their own mill, where they produce 40 different kinds of flour. Plus a show bakery/kitchen where daughter Marie Louise Bonde teaches an urban crowd (that is feed up with industry bread) how to make their own bakingspecialities. She’s also very active on Instagram. A nice example for vertical Integration of the production chain with a combination of farm and small processing unit. Hanne and Marie LouiseThe Bondes are selling their flour to all of the major retailers in Denmark, who are ready to pay a higher price for a handicraft flour that has better taste, quality and fancier packaging than industrial products. A model that should be applied more often in agriculture, be it organic or conventional, but naturally rather organic.

*PS. Update concerning milk Price: „Arla milk Price for kg of organic milk is 3,19 kr. (43 Euro Cent) of which 0,69 kr (9 Euro Cent) is organic Premium. Price includes expected Premium at the end of the year“, writes my danish colleague Lars Frederik Thalbitzer. The current Arla Milkprice is available here. Thanks a lot for your help, Lars Frederik!

More english posts in the respective category.

Kühe mit Aussicht (auf einen schönen Preis)

März 21, 2015

Kuhbild mit Aussicht kleinZum ersten Regentag seit langem kommt so ein sonniges Kuhbild doch wie gerufen, oder? Geschickt hat es mir Leser Dominik Thali. Er schreibt: „… als ich las, dass Du Kuhbilder sammelst, dachte ich, ich sollte Dir eines schicken, das ich letztes Jahr am Fronleichnamstag auf dem xxx gemacht habe. Der Beweis dafür, dass es Kühe gerne auch mal gemütlich nehmen.“ Das ist eine super Idee, lieber Dominik, besten Dank! Er selber sammelt übrigens lieber Fahrradbilder, und betreibt einen sackstarken Blog namens „Velo – das Leben auf zwei Rädern“, wo man noch viel abschauen könnte, beneidenswert hübsch gemacht!

Zurück zu den Kühen und Dominiks Bild. Die drei x stammen natürlich von mir, es gibt nämlich einen Quiz. Wer mir zuerst sagt, auf welchem relativ bekannten Hoger die gemütlichen Kühe die Aussicht geniessen, der erhält einen Preis. Kleiner Tipp: Wenn man bzw. die beiden Braunvieh-Ladies ein bisschen weiter nach vorne rücken würden, sähen sie Wasser…

Das KuhbuchJetzt zum Preis, empfohlen von einer der ausgewiesensten Expertinnen weitherum (merci!). Er heisst ganz schlicht „Das Kuhbuch – Von schönen Kühen, seltenen Rassen und dem Wohl der Tiere“ von Annette Hackbarth und ist natürlich ein …. Kuhbuch. Es ist ein abwechslungsreiches, umfangmässig mit 128 Seiten gut bewältigbares und journalistisch gemachtes Werk (kein Zufall, ist doch die Autorin Journalistin), das ohne Anspruch auf Vollständigkeit aber mit punktuellem Tiefgang berichtet von Domestikation, Kuhkomfort, heilige Hornträgerinnen, Alp, Schlägen und Rassen, IKuh, einem Kuhpapst etc. Das alles dekoriert mit 150 schönen Bildern. Positiv aufgefallen ist mir auch, dass eine Simmentalerin den Titel ziert, für mich unter Einbezug aller Faktoren eigentlich die zukunftsträchtigste Kuh. Viel Glück beim Raten!

Wintercowpics (2): Thüringen-Punjab, inkl. Quiz

Februar 27, 2015

L1010663Das sieht zwar nicht wirklich aus wie ein Winterkuhbild, ist aber immerhin ein im Winter gemachtes Bild von einem Teil meiner Herde; mit einem Buch von Agrarjournalistenkollege Fritz Fleege aus Deutschland.

Er war über vier Jahrzehnte Redakteur der deutschen „BauernZeitung“ und hat viel erlebt. Den milchwirtschaftlichen Teil seines Erfahrungsschatzes hat er nun unter dem Titel „Menschen, Milchvieh, Melkroboter“ zwischen Buchdeckeln herausgegeben. Das hat sich gelohnt. Die „Begegnungen in 38 Ländern auf fünf Kontinenten“ auf knapp 300 Seiten führen in alle Weltgegenden, darunter Thüringen und Punjab, immer mit Fokus auf die Milchwirtschaft, die Menschen, die sie betreiben und natürlich die Kühe.

Da erfährt man allerhand, zum Beispiel, dass nicht nur im Appenzell, sondern auch in Indien Kuhfladen getrocknet, gesammelt und gestapelt werden. Oder wie begehrt Guernseykühe von den französischen Kanalinseln schon im 19. Jahrhundert waren. Oder wie eine junge Generation russischer Milchbauern die Bestände aufstockt. Oder wie die Viehzüchter in Argentinien von „Sojeros“ verdrängt werden.

Das alles ist sehr journalistisch aufgemacht, es gibt lange Lesestücke und Kurzfutter und viel Bildmaterial. Diesen Eindruck unterstützt auch die Reklame, die den Leser auf einigen Seiten begleitet. Aber hat mich irgendwie nicht gestört, ist ja auch ein Teil der Realität, zu sehen, wie heute Melkkarusselle angepriesen werden.

Das Buch kann man hier bestellen, aber natürlich auch gewinnen. Wie gesagt, es gibt viele Kühe im Buch. Viele, viele Holsteins aber zum Glück auch noch ein paar andere. Diese hier zum Beispiel. Die erste korrekte Antwort holt den Preis, viel Glück!

Wettbewerbskuh

PS. Sollten Sie via die neueste Ausgabe von Zeitpunkt erstmals auf diesen Blog gekommen sein (für alle Nicht-ZeitpunktleserInnen, ich habe dort einen Artikel über die Agrarinitiativen geschrieben), dann sind Sie vielleicht jetzt ein bisschen enttäuscht. Aber ich bin eben nicht nur ein „Polizist für agrarpolitische Correctness“, wie es dort heisst (wer das wohl erfunden hat…), sondern auch ein Kuhbildsammler- und -bücherbesprecher, Weidetorbeobachter, AgrInnovationssucher, AgVocate etc. Aber keine Angst, die Agrarpolitik kommt dann schon auch wieder zum Zug. Unterdessen können Sie ja ein bisschen im Archiv blättern.

Wintercowpics (1): From Latsch to Goldau

Februar 23, 2015

Latsch1aBack to a category that was neglected a little bit these last few months: Cowpic of the week. That’s why I come up with two today. One is from Latsch a little bit above Bergün, worlds best place for wintertourims, nice in Summer, too. The place is cool because the through road is closed and instead used as a great sledge run in winter due to snow, although there wasn’t very much of it this year.

Plus there is hardly any ugly monstrous tourism architecture, instead you find plenty of old houses, typical for the Region. I know, it sounds like I’m paid by them, but I do it for free, also because they have a great train museum and a fancy natural ice rink and mainly because they have plenty of freerange cows, like the one you see on the pic. And great farm shops that I wrote about a few times, just put Bergün into the search mask. Anyway, don’t miss it if you ever drive by towards ugly St. Moritz…

The second pic below is from Goldau, a place that I know much less, except for that it’s built on the masses of a massive landslide in 1806 and that they have quite a cool zoo. It’s called Tierpark Goldau and amongst plenty of other animals they herd some Evolène cows, a rare race from the village of the same name in the Val d’Hérens, Wallis, where the famous race of the same name comes from. Evolène and Hérens look quite the same, are both good fighting cows, but Evolène is reddish-white while Hérens is black as the night. Thanks a lot for the pics to Markus Richner (top) and Monika Schlatter!
Goldau2

Perlentauchen (2): Ganz Kuh fürs Ganz Jahr

Dezember 23, 2014

Kalender1(New: English translation below.)
Gerne vergisst man ja, sich selber etwas zu schenken zu Weihnachten. Da hätte ich jetzt was ganz Schönes: Der Kalender „Ganz Kuh“ aus dem Faro Verlag. Der Wandbehang erfreut nicht nur während 12 Monaten mit dekorativen Kuhbildern sondern tut ganz nebenbei auch noch Gutes für die behornte Kuh. 5 Franken vom Kaufpreis gehen an die Inititanten des Volksbegehrens „Für die Würde der landwirtschaftlichen Nutztiere“ der IG Hornkuh, für welches jetzt Unterschriften gesammelt werden.

Kalender2Die Volksinitiative verlangt Direktzahlungen für horntragende Kühe oder in Bundesbeamtendeutsch: „Er (der Bund, Red.) fördert mit wirtschaftlich lohnenden Anreizen Produktionsformen, die besonders naturnah, umwelt- und tierfreundlich sind; dabei sorgt er insbesondere dafür, dass Kalender3Halterinnen und Halter von Kühen, Zuchtstieren, Ziegen und Zuchtziegenböcken finanziell unterstützt werden, solange die ausgewachsenen Tiere Hörner tragen.“ Das Begehren hat im Gegensatz zu zahlreichen anderen Initiativen, die gegenwärtig die Administration beschäftigen Horn und Fuss und ist deshalb durchaus unterstützungswürdig.

Bestellen kann man/frau das bildstarke Werk von Fotograf Philipp Rohner und Martin Ott bei Alfred Schädeli (alfred.schaedeli@fibl.org) zum Preis von Fr. 28.- (zuzüglich Versandskosten). Ein Exemplar gibt es hier als Geschenk, aber natürlich nur, wenn die Wettbewerbsfrage richtig beantwortet wird. Diese lautet wie folgt: Wie viele der rund 600’000 Milchkühe erreichen in der Schweiz das 10. Altersjahr? Ich wünsche viel Glück beim Raten. Ein kleiner Tipp: es sind weniger als die Hälfte, leider.

And a little translation for english speaking participants: To win this beautiful calendar, you have to guess how many of the 600’000 Swiss milk cows reach their 10th anniversary. It’s clearly less than 50% unfortunately. If you want to buy the calendar, please contact alfred.schaedeli@fibl.org. The price is 28 Swiss franks (plus shipping). 5 franks go to the Swiss Horncow Initiative, a political movement that collects signatures for a popular vote on direct payments for cows with horns (ca. 90% of Swiss cows are de-horned when approx 3 week old calves).
GanzKuhKalender2015_cmyk

Eingesandtes (2): Loiretal-Appenzell-Georgien

November 12, 2014

Loiretal2Das hier ist jetzt wieder altbewährt: Eingesandtes aus dem Reich der vorzugsweise behornten Kuh. Top-Korrespondentin Monika Schlatter schickte mir dieses Exemplar aus dem Loiretal mit folgendem Kommentar: „Kürzlich verbrachten wir eine Woche an der Loire und haben dabei ausser Schlössern und Gärten auch Kühe angetroffen. Die beigefügten Fotos sind aus Villandry.Was es für Kühe sind, weiss ich leider nicht – sehr befremden tun mich die ‚halben‘ Hörner.“

In der Tat ein merkwürdiges Bild diese Hörner. Ich wusste auch nicht recht weiter. Zum Glück gibt’s noch Twitter, wo Aufklärung durch den Experten Thomas Mc Alavey auf dem Fuss folgte:

Da sind wir froh, gibt es noch die heile Welt im Appenzell, wo Monika kurz darauf weilte und irgendwo zwischen Waldstatt und St. Peterzell fündig wurde, dort wo die Kirche noch mitten im Dorf steht (links von der Telefonstange) und die Kühe noch einen Muni dabei haben.
Appenzöll

Dazu als kleiner Kontrast noch ein letzter Helgen von meinem Kumpel und Waldreiseunternehmer Georg, der zum Glück zugunsten eines guten Kuhbilds ab und zu auch den Wald verlässt. Er präsentierte mir den untenstehenden Helgen in Rätselform. Ich tippe schwer auf Georgien, wo er kürzlich weilte, aber die Lösung steht noch aus. Bei Bedarf korrigiere ich nach. Danke den FotoreporterInnen und dem Experten! (Bilder Monika Schlatter, Georg von Graefe)
Georgien